Einblick in die Arbeit unserer Missionare Annie und Achim Diehl

Großes Highlight dieses Jahr waren die Feierlichkeiten zur Übergabe des Neuen Testamentes in die Sprache des Me’en-Volkes.

Annie und Achim Diehl sind seit 1995 mit Wycliff in Äthiopien tätig und haben in den letzten Jahren in den Bereichen Sprachforschung, Schulbildung und Bibelübersetzung für das Volk der Me’en gearbeitet.

Dieses Minderheitenvolk, konnte lange seine eigene Sprache nicht lesen oder schreiben, da es kein Schriftsystem für ihre Sprache, keine Zeichen, keine Buchstaben gab.

Nach Jahren der Sprachforschung haben wir dann gemeinsam mit ihnen eine Schrift mit Rechtschreibregeln entwickelt, und so die Grundlagen für Lesen und Schreiben und das Arbeiten mit Texten in ihrer Muttersprache gelegt.

In Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium und den Schulämtern ist Me’en nun seit 13 Jahren als Schulfach und Unterrichtssprache in ihrem Gebiet etabliert. So können die Kinder, die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen ihre Sprache flüssig lesen und auch schreiben und damit auch ihr Neues Testament sofort benutzen.

Vor gut 30 Jahren, gab es unter den 200 000 Me’en im Südwesten Äthiopiens. keine einzige christliche Gemeinde, und nur einen einzigen bekennenden Jesus-Nachfolger. Heute, 2022, hören wir von 200 örtlichen Gemeinden, und die überwiegende Mehrheit der Me’en bekennt sich zu Jesus.

Viele von den Me’en, man kann auch sagen ihre Gesellschaft als Ganzes, war sehr stark im Okkultismus verstrickt und gefangen. Jetzt, bei den Feiern zur Übergabe des Neuen Testaments, haben sie in ihrer Sprache gesungen:

„Wir sind dem Teufel entkommen,
ganz gewiss, der Teufel ist gefallen.
Es gibt auf der ganzen Welt niemanden, der so ist wie Jesus.“

Die Arbeit der Bibelübersetzung in Äthiopien und den Nachbarregionen geht weiter.

Wir wollen den Menschen in den oft benachteiligten Minderheitenvölkern die rettende und gestaltende Kraft Jesu in ihren jeweiligen Muttersprachen nahebringen.

Äthiopien hat etwa 120 Mio. Einwohner und 88 einheimische Sprachen. Und nächstes Jahr soll in den letzten verbleibenden 3 oder 4 Sprachen, in denen bisher noch kein Bibelübersetzungsprojekt besteht, ein solches begonnen werden.
Dann wird in allen Sprachen des Landes die Bibel entweder übersetzt sein, oder es wird an einer Übersetzung gearbeitet. Hier gibt es noch etliche Jahre zu tun.

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